Biberspuren in Wallendorf
Früher war der Biber in ganz Europa verbreitet, aber die weitgehende Vernichtung seines Lebensraums hat die Anzahl der Biber vor allem in Deutschland dezimiert. Bis vor wenigen Jahren stand er auf der Liste der gefährdeten Wirbeltiere. Umso mehr freuen wir uns, dass mindestens einer anscheinend auf unseren Erdheilungsplätzen ein Zuhause gefunden hat.
Unsere naturbelassenen Gebiete sind optimal, um die Population der Biber nach und nach aufzubauen. Da Biber nachtaktiv sind, ist es uns leider noch nicht gelungen, einen Biber zu fotografieren. Aber immerhin gibt es frische Biberschnitte, an denen wir erkennen können, dass der Biber sich hier aufhält.
Die Biber in Deutschland
In Deutschland lebt der eurasische Biber, der keinen Winterschlaf hält und im Herbst die Gehölze für die sogenannte Biberburg schneidet und sammelt. Sie ist als ein Hügel aus Ästen am Saum des Wassers erkennbar. Der Eingang ist immer unter Wasser. In diesem Bereich lebt die Biberfamilie in der Regel mit einem Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren. Im dritten Jahr verlassen die Jungtiere die Familie und gründen ein eigenes Revier in der Nähe. So entstehen im Laufe der Jahre regelrechte Biberkolonien.
Neben der Baumrinde frisst der Biber bevorzugt Uferpflanzen und die Wurzeln von Wasserpflanzen. Biber gebären 3-5 Jungtiere. Sie werden etwa 8 Jahre alt und mehr als einen Meter groß bei einem Gewicht von rd. 25 kg.
Inzwischen wird er auf der weltweiten roten Liste der bedrohten Tiere nicht mehr als gefährdet eingestuft. In Sachsen und Sachsen-Anhalt ist der Elbebiber fast heimisch zu nennen. Laut NABU gibt es in Sachsen-Anhalt wieder mehr als 2.000 Elbebiber. In den Saaleauen gibt es bisher wenige Exemplare. Wir tragen mit unseren Erdheilungsplätzen dazu bei, dass sich die Lage auch hier langsam verbessert. Das Verbreitungsgebiet dehnt sich aus.
Auf den Spuren der Biber
Wir haben die Spuren der Biber auf unseren Erdheilungsplätzen in Zöschen und Wallendorf gesichtet, vor allem in der Nähe des Raßnitzer Sees, der aus dem ehemaligen Braunkohletagebau entstanden ist.
Wenn ihr von Wegwitz aus in Richtung des Raßnitzer Sees wandert, seht ihr die Biberspuren ungefähr dort, wo der Wallendorfer See auf den Raßnitzer See trifft. Ihr kommt entlang der Luppe auf der Höhe von Wegwitz zu diesen Plätzen.
Hier ist ein Wanderweg beschrieben, der Euch zu den Plätzen führt.
Der Biber braucht die Ruhe und eine weitgehend ungestörte Natur, die er bei unseren Erdheilungsplätzen findet. Wie es unserer Mission entspricht, brauchen wir für den ‚Meister Bockert‘ keine Arbeit zu übernehmen. Wir lassen ihn einfach in Ruhe. Der Biber gestaltet seine Feuchtgebiete selbst und renaturiert die Auenlandschaft an Saale und Luppe.
Und wer weiß, vielleicht dürfen wir uns im Frühjahr oder den kommenden Jahren sogar über Jungtiere freuen.